Investoren zahlen mehr als 1,5 Mrd. Euro für Fitnessanbieter

Die größten europäischen Fitnessmarken setzen auf weiteres Wachstum. Der europäische Verband EHFA veröffentlicht in Kooperation mit Deloitte eine aktuelle Studie zu den Entwicklungen der Fitnessindustrie in Europa.

Das haben Rene Moos und seine Partner bei Gründung ihres Tennisunternehmens sicher nicht erwartet, dass sie dreißig Jahre später den zwischenzeitlichen Anteil einer Beteiligungsgesellschaft (Waterland PE) zurückkaufen und mit der European Leisure Group, zu der die Marken HealthCity und Basic Fit gehören, den nach Mitgliedern zweitgrößten Fitnessanbieter auf dem europäischen Markt stellen. Mit ihrem Wachstum im laufenden Jahr auf 680.000 Mitglieder konnten sie Virgin Active, das Fitnessunternehmen des Multi-Unternehmers Richard Branson, auf den dritten Platz verdrängen.

Mit deutlichem Abstand führend in der Mitgliederwertung bleibt jedoch der deutsche Discounter McFIT mit rund 1,2 Millionen Mitgliedern. Dort schafft man derzeit die interne Organisation für eine weitere Expansion in neue Märkte wie Polen oder Italien.Viel Bewegung herrscht jedoch auch bei der viertplatzierten Health & Fitness Nordic (HFN) sowie dem fünften, David Lloyd Leisure (DLL), die den einstigen europäischen Marktführer Fitness First erstmals aus der Top-5 verdrängen konnten. Im Juni 2013 hat die HFN-Gruppe mit den Konzepten SATS und Fresh Fitness den Zusammenschluss mit ELIXIA Nordic bekanntgegeben und damit ein skandinavisches Schwergewicht auf dem Fitnessmarkt geschaffen. Den britischen Anbieter DLL hat gerade erst Anfang September 2013 das Private-Equity-Unternehmen TDR Capital Presseberichten zu Folge für über 800 Millionen Euro übernommen um das Wachstum in Großbritannien und Europa zu fördern. Bei den Top-5 der Betreiber trainieren derzeit zusammen rund 5,2 Millionen Menschen.

Herman Rutgers, Vorstandsmitglied der European Health and Fitness Association (EHFA), kommentiert die aktuellen Entwicklungen: "Vier der fünf größten internationalen Fitnessanbieter haben sich in der jüngeren Vergangenheit mit neuen Partnern aufgestellt um im Wettbewerb zu bestehen und die Chancen des Marktes zu nutzen." Der Verband skizziert in seiner aktuellen, mit dem Prüfungs- und Beratungsunternehmen Deloitte erstellten Studie die Situation der großen europäischen Gesundheits- und Fitnessanbieter und geht dabei insbesondere auf die Merger & Acquisition-Tätigkeiten ein. Diese Veränderungen in der Gesellschaftsstruktur sind ein Beleg für das offensichtliche Interesse von Externen an der Branche.

Dieser Eindruck wird durch weitere Transaktionen im Markt noch verstärkt. So haben sich im laufenden Jahr gleich eine Hand voll Investoren an unterschiedlichen Betreibern im Discount-Segment beteiligt. Während in Deutschland die Nord Holding Mehrheitsgesellschafter des süddeutschen Günstig-Anbieters Jumpers Fitness wurde, haben in England unter anderem Pure Gym und The Gym Group neue Finanzpartner gefunden. Insgesamt erhielten Fitnessunternehmen von Investoren im Jahr 2013 bislang eine Finanzspritze von mehr als 1,5 Mrd. Euro für ihr weiteres Wachstum.

"Die Fitnessindustrie ist für Investoren sowohl aufgrund der weiter positiven Marktaussichten als auch der neuen, aussichtsreichen Betriebskonzepten im Rahmen der zunehmenden Diversifikation der Angebotsstruktur attraktiver denn je", ist sich Niels Gronau, Marktexperte bei Deloitte, sicher.

 

Quelle: European Health and Fitness Association (EHFA)
Bildmaterial: David Lloyd Leisure Ltd.

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